TH – Seminar 2017 Neue Fahrzeugtechnologien in Gomaringen

Am 14. Juli machten sich die FF Molfsee zusammen mit den Kameraden der FF Neuheikendorf (Plön) auf den Weg nach Gomaringen in der Nähe von Tübingen (BW). Ziel war eine in Deutschland einmalige Ausbildungsveranstaltung im Bereich der technischen Hilfe beim Rescue-Trainings-Center.

Die Fahrgastzellen von modernen Fahrzeugen werden immer fester, um die Insassen besser schützen zu können. Was für die Insassen eines PKW im ersten Moment gut ist, bereitet den Rettungskräften, gerade bei der technischen Rettung mit hydraulischem Rettungsgerät, immer mehr Probleme. So werden hochfeste Stähle in den Fahrzeugsäulen verbaut, und es kommen immer mehr Leichtmetalle zum Einsatz, um die Karossen leichter zu machen, die aber dadurch den Rettungsgeräten kein vernünftiges Widerlager bieten. Ganz zu schweigen von den unterschiedlichen Antriebsarten, die der Markt zu bieten hat.
Genau dort setzt Andre Weiss vom Rescue-Trainings-Center mit seiner Ausbildung an. Über ihn ist es möglich, das Vorgehen bei einem Verkehrsunfall (VU) an modernen Fahrzeugen der gehobenen Klasse zu üben.

Nachstehend ein paar Bilder vom Training. Mit Klick auf ein Vorschaubild geht es zur Großansicht!

Am 2. Tag ging es nach einer Theorieeinheit zum Thema “Alternative Antriebe” zum praktischen Teil auf den Übungshof der Feuerwehr Gomaringen. Dort wartete ein fast fabrikneues Coupe auf die Feuerwehrkameraden und die hydraulischen Rettungsgeräte.

Zunächst wurden die unterschiedlichen Geräte, die Handhabung und der ergonomische Umgang mit ihnen erklärt. Danach ging es an den Wagen. Die erste Aufgabe war das Öffnen des Fahrzeugdaches nach der “Sardinendosen-Technik” um den angenommenen eingeklemmten Beifahrer zu befreien. Mit hydraulischer Schere und dem Halligan-Tool wurde das Dach von der C-Säule aus geöffnet und der Sitz mit Spreitzer und Rettungszylinder heruntergedrückt , so dass die Person mit Hilfe des Spineboard gerettet werden konnte.

Nach einer Mittagspause wurden die Türen entfernt und die unterschiedlichen Möglichkeiten der Entklemmung des Fahrers mit Hilfe von Rettungszylinder und Spreitzer durchgeführt. Final wurden die Dachsäulen durchtrennt und das Dach nach dem Austerprinzip geöffnet. Gerade beim Schneiden der verstärkten A-Säule konnte man sehr gut spüren, dass auch moderne Rettungsgeräte an ihre Grenzen stoßen, aber auch das die Geräteführer die nötige Geduld mitbringen müssen bis die Hydraulik ihre volle Leistung entfaltet.
Mit diesen Eindrücken ging es am Sonntag dem 16. Juli zurück in die Standorte.

© Fotos/Text: Wehrführer HBM Michael Hamann FFMolfsee 2017